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2. Januar 2014 | Tanja Angst

Sina Candrian im Interview

Nach einem tief verschneiten Tag in Laax nahm sich Sina Candrian Zeit zu plaudern. Bei Kaffee und Tee merkte ich rasch, mit wie viel Herzblut Sina auf ihrem Snowboard steht, was „Leidenschaft“ wirklich heisst und wie wichtig ihr die Berge sind. Mit vielen kleinen Dingen versucht sie der Natur zu helfen und wünscht sich für die nächste Generation eine gute Wendung für die Natur.

 

Sina, wie viele wissen bist du Vegetarierin. Wie stehst du zur Natur?

Seit ich 5 Jahre alt bin, bin ich Vegetarierin. Als kleines Kind habe ich mir oft Bambi angesehen und da habe mich entschieden kein Fleisch mehr zu essen. Ich achte so gut es geht darauf saisonales Gemüse zu essen, am liebsten in der Schweiz produziert oder sogar aus der Region! In der Nähe von Flims gibt es einen Bauernhof bei dem man einmal in der Woche im Sommer Gemüse und Früchte aus eigener Produktion kaufen kann. Sich von Natürlichem zu ernähren, das am gleichen Ort wächst wie ich es tue, fühlt sich gut an.

Was denkst du über die Klima Erwärmung?

Ich finde es beängstigend. Wir haben das Glück in einem sehr sicheren Land zu leben. Andere Länder spüren die Ausmasse viel extremer und leiden sehr darunter. Mir ist jedoch aufgefallen, dass auch hier in Laax, gerade im Sommer, oftmals lange kein Regen fällt und dann plötzlich ein grosser Sturm aufkommt.

Würdest du auf Flugzeuge und Autos verzichten, um unserer Natur etwas Gutes zu tun?

Da ich an sehr vielen Wettkämpfen auf der ganzen Welt teilnehme, bin ich ein bisschen eingeschränkt. Es ist fast unmöglich an der Spitze mit dabei zu sein ohne an Wettkämpfen in Amerika teilzunehmen. Wenn ich jedoch zuhause bin in Flims/Laax brauche ich kein Auto und probiere mich mit den „ÖV“ zu bewegen.

 

Was geht in dir vor, wenn du die Veränderung der Gletscher siehst?

Ganz klar es berührt mich. Ich bewege mich nun schon seit ein paar Jahren im Sommer auf den Gletschern. Wenn man sich ein bisschen mit dem Ganzen befasst, merkt man schnell wie enorm diese Gletscher zurückgehen.

Jedoch ist es schwer für euch darauf zu verzichten, hast du eine Idee was ihr als Rider trotz des Trainings/Shootings der Natur zurückgeben könntet?

Ich möchte niemanden verurteilen oder mit dem Finger auf jemanden zeigen. Jedoch denke ich, dürften wir uns nicht zu schade sein trotz den spezial Bedingungen den Lift zu nehmen und auf den Skidoo Shuttel zu verzichten. Ich denke auch, dass es nicht tragisch wäre, wenn der Gletscher zwei Monate länger geschlossen wäre in der zwischen Saison.

Wie ist dein eigener Bezug zum Berg und der Natur?

Die Berge sind meine Heimat, seit ich denken kann bin ich in den Bergen. Ich liebe es, es ist meine grosse Leidenschaft und wurde sogar zu meinem Beruf. Die meiste Zeit in der Natur zu sein und zu Snowboarden gibt mir ein grosses Gefühl von Freiheit und Lebensqualität.

 

Was wünscht du dir für die Zukunft?

Ich wünsche mir, dass die Bevölkerung realisiert, dass wir vieles ändern müssen. Jeder soll einen Beitrag dazu leisten. Und klar wünsche ich mir, dass meine Kinder den Schnee so erleben können wie ich es kann. Ich weiss noch genau, wie ich als kleines Mädchen immer mit dem Schlitten zur Schule ging. Ich hoffe von Herzen, dass unsere nächste Generation das auch erleben darf.

Was ist deine „Message“ an alle Schneebegeisterten?

Probiert euch mit dem was ihr macht zu befassen, und seht die Konsequenz darin. Denn egal ob im Freeride oder Street Bereich, jeder kann mithelfen und verändern. Und ganz Wichtig, vergesst nie den Schnee zu schätzen.