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14. Januar 2014 | Alex

Alex on Tour - Zwischen Himmel und Hölle im Wallis

Auf dem Gipfel des Daubenhorns war es für einmal nicht die Aussicht, die das Herz höher schlagen liess, sondern die Todesfurcht vor dem Abstieg bis zum Skidepot. Nichtsdestotrotz war das Daubenhorn (2942 M.ü.M.) das Touren-Highlight der Weihnachtsferien.

Jan riding

Jan riding  

Der Daubenhorngipfel ist einer jener Orte auf der Welt, wo es auch schwindelfreien Menschen schwindlig wird. Und daran ist nicht etwa der Abricot-Schnaps vom Vorabend Schuld.

 

Die Abfahrt vom Gipfel muss man sich in etwa so vorstellen:

1. Höllenangst beim Abstieg zum Skidepot

2. zur Erholung ein paar Schwünge im Steilhang

3. kurze Traverse auf dem Gletscher

4. himmlischer Riesennordhang zur Krönung

Aber alles der Reihe nach.

 

Die Weihnachtsferien verbrachte ich mit Freunden in Leukerbad, das über die Feiertage endlich eine Portion Schnee abkriegte. Die Touren-Menschen unter uns packte am ersten schönen Tag der Gipfeldrang. Allerdings meldete das SLF erhebliche Lawinengefahr.

 

Genaues Kartenstudium war angesagt. Wir entschieden uns für den Gipfel, dessen Felsflanke schützend und zugleich Furcht einflössend über Leukerbad thront. Im Sommer führt der längste und anspruchsvollste Klettersteig der Schweiz (8.5h) dort hoch. Im Winter wird das Daubenhorn von der anderen Seite her begangen.

Tourenroute

Tourenroute  

Wir nahmen die Gondel zum Gemmipass und stapften dann über den Lämmerenboden, den im Hochwinter kein einziger Sonnenstrahl trifft. Bitterkalt ist es dort oben. Alleine waren wir nicht, ganze Touren-Karawanen zogen über die topfebene Schneewüste. Wir bogen jedoch als einzige in Richtung Daubenhorn ab. Der Aufstieg ist eher kurz (3h) und wenig anspruchsvoll, naja, bis auf den Schluss!

Jan, Alex, Lea beim Sikdepot unterhalb des Gipfels

Jan, Alex, Lea beim Sikdepot unterhalb des Gipfels  

Auf dem luftigen Gipfelanstieg gibt es zwei, drei Schritte, bei denen Zentimeter über Leben und Tod entscheiden. Wir klammerten uns ans Fixseil, das nicht mehr ganz so fix war, wie ein Affenjunge an den Mutterbauch. Kalter Schweiss floss die Stirn herunter und die Blase drückte. Oben angekommen steht man 1500 Meter über Leukerbad, das senkrecht unter einem liegt. Aber der Gipfel gehört dir erst, wenn du wieder unten bist, besagt die Bergsteigerweisheit. Diese Wahrheit hat uns das Daubenhorn eindrücklich vor Augen geführt.

Karawane auf dem Lämmerenboden

Karawane auf dem Lämmerenboden